Endspurt! In unseren letzten beiden Artikeln der Weihnachtsreihe habt ihr erfahren, wo ihr nachhaltige Geschenke und Kleidung für die Festtage findet. Für den großen Tag fehlt jetzt nur noch eins: Das Weihnachtsessen. Wie Ihr auch das nachhaltiger gestalten könnt, erfahrt Ihr in diesem Artikel!
Alle Jahre wieder stelle ich mir folgende Frage: Was kommt an Heiligabend auf den Tisch? Dieses Jahr soll es etwas besonders Festliches sein. Wie wäre es mit einem richtigen Braten? Am liebsten eine Gans! Auf dem Küchentisch lacht mich bereits das aktuelle Lidl-Prospekt an. Eine Weihnachtsgans für einen unschlagbaren Preis von 5,79 Euro. Puh, das ist ganz schön billig. Mit ein paar Kartoffeln aus dem Supermarkt und einer Konserve Rotkraut wäre das ein günstiges Festmahl für die ganze Familie – eigentlich perfekt, oder? Gut für meinen Geldbeutel wäre das schon, aber keinesfalls für die Umwelt und die Menschen, die hinter dem Produkt stehen. Und die sollen am Fest der Nächstenliebe auf gar keinen Fall leiden. Also mache ich mich auf die Suche nach Alternativen in Darmstadt, denn die gibt es in Hülle und Fülle.
Ab aufs Oberfeld!
Für den Braten mache ich mich auf den Weg zum Hofgut Oberfeld. An der Fleischtheke im Hofladen wird mir eine Weihnachtsgans empfohlen. Eine Herde aus knapp 280 frei herumlaufenden Gänsen wird hier für den großen Tag geschlachtet und verkauft. Außerdem wichtig zu wissen: Wer eine Gans will, muss sie vorbestellen, denn es werden immer nur so viele Gänse geschlachtet, wie auch gebraucht werden. Mit knapp 24 Euro pro Kilo muss ich hier zwar etwas tiefer in den Geldbeutel greifen, aber das lohnt sich, denn: „Für die Gans macht es am Ende einen großen Unterschied“, verrät mir Marlene Schatz vom Hofgut. Auch abseits der großen Fleischtheke lassen sich hier tolle Produkte finden – alle in Bio- und Demeterqualität. Marlene erklärt mir: “Das Kernsortiment aus unseren hofeigenen Produkten wird zu einem Vollsortiment ergänzt, also man kann hier seinen kompletten Einkauf erledigen.” Neben Eiern, Käse und Jogurt können hier deshalb auch Trockenprodukte, Obst und Gemüse gekauft werden.
Bio, Bio, Bio!
Passend zum Gänsebraten soll es natürlich auch eine Beilage geben. Dazu versuche ich, abseits der großen Supermärkte und Discounter die passenden Produkte zu finden. Wichtig ist mir: Die Produkte, die neben meiner Weihnachtsgans auf dem Teller landen, sollen ökologisch angebaut sein! Deshalb statte ich dem Bioladen Terra Verde im Martinsviertel einen Besuch ab. Um den Hunger meiner Familie an Heiligabend stillen zu können, kaufe ich eine große Portion Bio-Kartoffeln – und das, mit gutem Gewissen! Was jetzt noch fehlt, ist das Rotkraut. Auch wenn es aus der Dose deutlich schneller und einfacher geht, lasse ich es mir in diesem Jahr nicht nehmen, das traditionelle Rotkraut selbst zubereiten. Und ich werde fündig: im Bioladen Arche, ebenfalls im Martinsviertel. Auf wenig Platz wird hier viel geboten. Im Flair eines Tante-Emma-Ladens versorgt Inhaberin Heike Köhrich und ihr Team ihre Kunden mit einem großen Biosortiment. Falls Euch der Weg ins Martinsviertel zu weit ist, glänzt auch der Supermarkt Tegut in der Fußgängerzone mit einem großen Bio-Sortiment. Auch die beiden Alnatura-Supermärkte pimpen die Innenstadt mit nachhaltigen Lebensmitteln auf. Außerdem bieten die zahlreichen Wochenmärkte in und um Darmstadt eine schöne Alternative – auch im Winter!
Darfs auch vegetarisch sein?
Weihnachten ohne einen ordentlichen Festtagsbraten? Ich dachte lange Zeit, das sei nicht möglich, bis ich folgendes Rezept aufgeschnappt habe: Einen Nussbraten. Für die vegetarische Alternative zum Gänsebraten braucht Ihr folgende Zutaten:
- 1 Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Butter
- 200 g Champignons
- 2 Karotten
- 3 Kartoffeln, gekocht und zerstampft
- 3 Scheiben Toastbrot, entrindet und zerkleinert
- 400 g gemahlene Nüsse oder Mandeln
- 100 g Haferflocken
- 1 Strauch gehackte Petersilie
- 150 ml Gemüsebrühe
- 4 Eier
- Gewürze nach Belieben (z.B. Salz, Pfeffer, Paprika, Curry, Muskatnuss,…)
Und so gehts: Der weihnachtliche Nussbraten!
Zwiebel, Knoblauch und die Champignons fein würfeln. Die Karotten mit einer feinen Reibe raspeln. Gleichzeitig die Kartoffeln weich kochen.
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Knoblauch und Zwiebeln in etwas Butter anschwitzen. Anschließend die zerkleinerten Champignons und Karotten zugeben und einige Minuten dünsten.
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Parallel dazu die restlichen Zutaten in eine große Schüssel geben und vermengen. Die zerstampften Kartoffeln und das gedünstet Gemüse ebenfalls zugeben, untermengen und würzen.
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Die Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform drücken und bei 180 Grad Ober-/Unterhitze backen.
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Nach 50 Minuten aus dem Ofen nehmen und vorsichtig aus der Kastenform nehmen. Anschließend in Scheiben schneiden. Tipp: Mit Kartoffelbrei, Rotkraut und einer leckeren Rotweinsoße wird der Nussbraten zu einem echten Festtagsessen!