Kräuter einfrieren – so geht es richtig!

Dein Kräutergarten sprießt wie verrückt und du kommst mit dem Verbrauch gar nicht mehr hinterher? So viel Tomate-Mozzarella kannst du gar nicht essen, dass der Basilikum abgeerntet wird? Für die Pflanzen ist es wichtig, dass die großen Blätter regelmäßig geerntet werden, sonst gehen sie ein oder starten ihre Blüte. Kräuter einfrieren ist die richtige Lösung: Wir verraten dir, wie du Minze, Petersilie & Co unkompliziert einfrieren kannst.

Kräuter einfrieren

Kräuter einfrieren leicht gemacht

Bei jeder Sorte gibt es ein paar Besonderheiten, auf die du dabei achten solltest. Minze etwa verliert ihr Aroma, wenn du die Blätter vor dem Einfrieren abzupfst, weswegen du lieber ganze Zweigen abschneiden und im Ganzen einfrieren solltest. Basilikum muss vor dem Einfrieren blanchiert werden, damit du beim Verwenden später noch etwas von dem leckeren Geschmack hast. Wir verraten dir unten im Detail, wie du bei welcher Kräutersorte am besten vorgehst.

Einfrieren gilt übrigens als die bessere Variante als Kräuter zu trocknen, denn dabei soll weniger vom Aroma verloren gehen. Gefroren sind die Kräuter viele Monate lang haltbar, besonders, wenn die Kühlkette nicht unterbrochen wird.

Zum Einfrieren kannst du statt Gefrierbeuteln aus Plastik natürlich auch wunderbar eine luftdichte Brotdose oder Schraubgläser verwenden. Aber auch die Gefrierbeutel – falls du zum Beispiel noch welche in der Schublade liegen hast – lassen sich mehrmals verwenden! Schöne Schraubgläser und Dosen kannst du in Darmstadt unter anderem im Unverpackt Laden kaufen, du hast aber sicher auch noch etwas passendes zu Hause.

Minze einfrieren

Minz-Blätter sollte man auf keinen Fall vom Stängel zupfen, bevor man sie einfriert. Sie verlieren sonst ihr Aroma. Besser geht es so:

  1. Minze ernten: Ganze Zweige von der Pflanze schneiden, und zwar so, dass noch mindestens ein Viertel des Triebes mit Blättern stehen bleibt und weiter wachsen kann.
  2. Blätter abspülen: Unter kaltem Wasser wird Dreck und Staub abgewaschen. Die Blätter anschließend vorsichtig trocken tupfen oder schleudern.
  3. Die Zweige vorfrosten: Die trockenen Zweige auf einem Brettchen oder Teller, der in dein Gefrierbach passt, so verteilen dass sie sich nicht berühren und für 20 – 30 Minuten anfrieren lassen.
  4. Minzzweige einfrieren: Die ganzen Minzzweige in eine mit dem Datum beschriftete Brotdose oder Gefrierbeutel geben und ins Gefrierfach legen.
Kräuter einfrieren

Wenn du die Minze verwenden willst kannst du nun wann immer dir danach ist einzelne Blätter von den gefrorenen Zweigen abzupfen und dann zum Beispiel direkt mit siedendem Wasser zu einem Tee aufbrühen.

Schnittlauch einfrieren

Schnittlauch sollte nicht in ganzen Halmen eingefroren werde, diese kleben aneinander. Stattdessen gehst du wie folgt vor:

  1. Schnittlauch ernten: Du schneidest den Schnittlauch zwei bis drei Zentimeter über dem Boden ab. Das hilft der Pflanze besonders, wenn du den Schnittlauch dabei ausdünnst – zu eng mag er es nämlich nicht.
  2. Die Schnittlauchhalme unter kaltem Wasser abwaschen.
  3. Schnittlauch gut abtrocknen: Wenn du ihn nass einfrierst, klebt er aneinander.
  4. Den Schnittlauch mit einem scharfen Messer oder eine Schere in kleine Ringe schneiden.
  5. Die trockenen Ringe nun in den Gefrierbeutel oder das Schraubglas geben und einfrieren.

Den Schnittlauch solltest du nur in gefrorenem Zustand verwenden. Wenn er auftaucht, verliert er sein Aroma. Einmal aufgetauten Schnittlauch wieder einfrieren sollte man nicht, weil er sonst matschig wird.

Basilikum einfrieren

Kräuter einfrieren

Um Basilikum einzufrieren solltest du die einzelnen Blätter vorher blanchieren. Wir verraten dir Schritt für Schritt, wie es geht:

  1. Basilikum ernten: Einzelne Blätter vorsichtig oberhalb der Blattachse abzupfen oder noch besser abschneiden. Wenn ein Zweig viele Blätter trägt, am besten den ganzen Zweig oberhalb einem weiteren Blattknoten abschneiden. Darauf achten, dass mindestens ein Blattpaar pro Zweig an der Pflanze bleibt – sonst kann er keine Nährstoffe mehr aufnehmen und stirbt ab. Die geernteten Blätter unter kaltem Wasser abspülen.
  2. Blätter blanchieren: Wasser aufkochen und die Blätter für fünf bis zehn Sekunden in kochendes Wasser geben. Danach zum Beispiel mit einem Schaumlöffel herausnehmen und sofort (!) unter eiskaltem Wasser abschrecken oder in ein Eisbad geben.
  3. Blätter trocknen: Breite die nun empfindlichen, schlaffen Blätter vorsichtig auf einem Küchentuch aus und lasse sie zehn Minuten trocknen. Verteile sie dann einzeln auf einem Teller oder Brettchen, welches in dein Gefrierfach passt.
  4. Blätter einfrieren: Den Basilikum lässt du am besten eine Stunde auf dem Brettchen im Gefrierfach vollständig durchfrosten. 
  5. In eine Dose oder einen Gefrierbeutel geben, mit Datum beschriften und ins Gefrierfach packen.

Petersilie einfrieren

Petersilie erntet man am besten kurz vor der Blüte, im Mai oder im Juni.

  1. Petersilie ernten: Auch bei der Petersilie empfiehlt es sich, nur Zweige mit mindestens drei Blattpaaren zu ernten. Am besten setzt du außen an, um ältere Triebe zu erwischen und der Pflanze mehr Kraft für die jüngeren zu lassen. Die Petersilienzweige ganz unten am Stil abschneiden.
  2. Petersilie waschen und abtrocknen.
  3. Die Petersilie in trockenem Zustand in Gefrierbeutel oder eine Dose geben und einfrieren. Du kannst entweder einzelne Stängel oder ganze Bündel einfrieren und bei Bedarf die gewünschte Menge entnehmen.
Kräuter einfrieren

Willst du die Petersilie nutzen, brauchst du sie nicht auftauen. Du kannst die Blätter in gefrorenem Zustand in den Quark oder über ein zu garierendes Gericht krümeln, sie tauen dann schnell auf und entfalten ihr Aroma.

Salbei einfrieren

Salbei sollte man grundsätzlich vor dem Kochen nicht waschen, da er sonst an Aroma verliert. Lieber am Vortag noch an der Pflanze abbrausen. Dies gilt natürlich auch beim Einfrieren!

Kräuter einfrieren
  1. Salbei am Vortag an der Pflanze duschen: So säuberst du die Blätter, ohne das Aroma zu verlieren.
  2. Salbei ernten: Bei Salbei erntet man die Triebspitzen, nicht einzelne Blätter. Erst nachdem man die Spitzen der Zweigen von der Pflanze geerntet hat, zupft man die einzelnen Blätter ab. Die Triebe musst du übrigens nicht wegwerfen: Aus ihnen lässt sich schnell ein leckerer Tee kochen!
  3. Salbei anfrosten: Ähnlich wie schon oben beschrieben verteilst du auch die Salbeiblätter zunächst auf einem Teller oder Brettchen und stellst dieses für eine halbe Stunde ins Gefrierfach, bis sie angefroren sind.
  4. Salbei einfrieren: Erst dann füllst du die Salbeiblätter in dein Gefriergefäß und frierst sie darin dann vollständig ein.

Kräuter in Eiswürfelbehältern einfrieren

Du kannst sämtliche Kräuter auch kleinhacken, in Eiswürfelformen geben und diese mit Wasser auffüllen. So hast du direkt passende Portionen und kannst die Eiswürfel unaufgetaut etwa zum Kochen verwenden. Geht natürlich auch mit Kräutermischungen und ein paar Tropfen Olivenöl!

Zum Garnieren eignen sich aufgetaute Kräuter übrigens nicht mehr. Aber Tee, Pesto & Co werden damit fast genauso gut wie mit frischen Kräutern!

2 Kommentare zu „Kräuter einfrieren – so geht es richtig!“

    1. Oh je Biggi, du hast natürlich recht! Danke für den Hinweis auf den Denkfehler, wir ändern es sofort – und hoffen, keine*r unserer Leser*innen hat bisher Basilikumblätter für zehn Minuten im Wasser gelassen! 😉

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